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Farbenspiele, Emotion, Höllenfeuer und explosionsartiges Aufbrechen

Die Absolventinnen und Absolventen der Montessori-FOS gestalten eine faszinierende Ausstellung zum Thema „Euphorie“

Malerei, Film, Plastik, Collage, Zeichnung, Fotografie, Linoldruck und Installation – Die Absolventinnen und Absolventen der Montessori-Fachoberschule präsentieren im Schulgebäude eine faszinierende Ausstellung unter dem Titel „Euphorie“. Die Schau beeindruckt nicht nur durch die Vielfalt der rund 120 Arbeiten, sondern auch durch das Können und die Kreativität der jungen Künstlerinnen und Künstler, die ihrer Fantasie freien Lauf ließen.

 

Schulleiterin Beate Jaursch zollte den Schülerinnen und Schülern Lob. Die Ausstellung sei sehr schön geworden. Trotz der wenig euphorischen Zeiten der Pandemie wollten sie euphorisch bleiben. Deshalb entschieden sie sich für das Thema „Euphorie“. Die Akteure setzten sich mit diesem auseinander und zeigten, was für sie Euphorie bedeutet.

 

Andere präsentierten eine euphorische Situation oder das Gegenteil, erzählte Schülerin Emilie Fischer.  Ihre „Wand“ sticht nicht nur aufgrund der barocken Hängung der Bilder hervor, die wie die von ihr bemalte Lampe in kräftigen bunten Farben leuchten. Immer positiv zu bleiben, dies sei ihre Lebensart, erzählt die Absolventin. Auch Blumen, Sonnen und ein Porträt ihres künstlerischen Vorbilds, der mexikanischen Malerin Frida Kahlo, sind zu sehen. 

 

Die jungen Leute führten durch die Ausstellung und erläuterten ihre Lieblingsexponate. Er habe sich in Landschaften verflüchtigt, erzählt Moritz Weiß. „Landschaftskomposition“ nennt er eines seiner abstrakten Bilder in Acryl auf Leinwand. Er lässt Winde über realistische Naturmotive wehen und bringt Stimmungs- und Gefühlswechsel gelungen mit Farbenspielen und dynamischen Pinselstrichen zum Ausdruck. „Schwere Wolken“ entstand in Strichtechnik, zu der ihn Van Gogh inspirierte.

 

Bunt sind auch die Bilder von Sophia Bieringer, die ihren künstlerischen Weg vorstellt. Ihre Arbeiten muten surreal an und erinnern an Salvador Dalí. Sie bevorzugt „Verzerrungen und Verschwommenes“, lässt ihre Gesichter „verwirrt und verworren“ wirken, auch ihre Figur „Chloe“. Milena Bieringer lässt sich von Architektur begeistern und nimmt die Betrachter mit auf eine Reise nach Kapstadt. Ihre Gouache-Malerei zeigt „Bo-Kaap“, ein Stadtviertel dort, Kapstadt, dessen Atmosphäre sie liebt. Nicht minder eindrucksvoll ist ihre Kugelschreiberzeichnung, die das römische Gerichtsgebäude „Corte di Cassazione“ detailgetreu zeigt.

 

Alina Kaltenhauser setzte das Thema mit abstrakter Malerei in Acryl auf Leinwand und unterschiedlicher Oberflächenstruktur in Form von „Aufbrechen“ um. Wie Blumen, die ihre Blüten entfalten oder kleine Explosionen bricht sich  die Euphorie Bahn. Eine weitere Arbeit hält das Gegenteil von Euphorie fest, die Traurigkeit. Doch sie lässt ihre Figur „positiv weinen“, denn Tränen können auch befreiend wirken. Sebastian Schmidt bringt mit dem Bleistift apokalyptische Szenarien zu Papier. „Im Feuerschein“ heißt eine Zeichnung, auf der Gestalten im Höllenfeuer schmoren, über dem ein Geist aufsteigt. Er möchte die Betrachter mit hineinziehen in das Feuerleuchten.

 

Euphorie heiße auch, das Leben von seiner lustigen Seite zu nehmen, sagt Nico Satschko. Das Corona-Virus und die Pandemie-Regeln inspirierten ihn dazu,  namenlose Maskenmonster zu gestalten, die wie Gefangene nur Nummern tragen, weil man die Menschen hinter dem Mund-Nasen-Schutz kaum erkenne.  „Hinter dem 1. Eindruck“ nennt er ein Triptychon, das einen maskierten Menschenbaum zeigt, der grimmig aussieht, aber ein aber gute Gefühle hegt. Damit macht er auf Vorurteile aufmerksam, die auf Äußerlichkeiten beruhen. Eine Installation zum „Ende von Corona“ erzählt von der Euphorie, die herrscht, wenn die Corona-Maßnahmen aufgehoben sind.

 

Mit den digitalen Möglichkeiten zauberte Otto Nagy-György einen Film, der aus vielen kleinen Videos besteht, die schöne Erinnerungen in einem Gesicht lebendig werden lassen und zum Beispiel Tanz, Musik oder die blühende Natur widerspiegeln. Wenn man die Videos auf ein Gesicht zieht, komme für die Betrachter mehr zum Ausdruck, erzählt der Absolvent. Seine Botschaft lautet: „Auch die kleinen schönen Momente genießen und schätzen, gerade in diesen Zeiten.“ Seine Skulptur „Menschenrad“ aus Draht auf Stein mit einem Spiegel soll zum Nachdenken darüber anregen, um man in einem Hamsterrad lebt.

 

Filippa Küblbeck kreierte das Triptychon „Frutty Happiness“, auf dem all das zu sehen ist, was sie gerne mag: ihren Hund, Früchte, Farben. Vor allem ihr Dackel könne sie in Euphorie versetzen. Mit ihrer Serie kleiner Porträts verewigte sie Promis, Models, Sänger und Schauspieler. Eine Fotoreihe mit Kältebildern zeigt die Schönheit des Winters. Olivia Rupps Favorit trägt den Titel „25. 09.2018“, ein für sie wichtiges Datum. Die expressive Acrylmalerei, die an traumhafte Bergwiesen erinnert, vermittelt Freiheit und Emotionen. Ihre Installation „I showed you my cats please respond“ prägen Lieblingstiere, ihre Katzen, die von Lichtern umgeben ein „Gefühl von Zuhause“ ausstrahlen.

 

Die Absolventen hoffen, dass sie nach dem Abitur im Juli, ihre Ausstellung öffnen und zur Vernissage einladen können.                 

 

Text und Bild: Theresia Wildfeuer

 

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