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33 Grundstufenkinder präsentieren ihre Stammbäume als erste Meisterarbeit

An der Montessori-Schule Passau durften sich dieses Jahr über 30 Kinder der Grundstufe darüber freuen, ihre Erste Praktische Arbeit abzulegen. Diese stellt den Abschluss der dreijährigen Grundstufenzeit dar und geht damit auf die Ansicht Maria Montessoris zurück, ein Kind durchlaufe in seinem Lernprozess die Phasen Lehrling, Geselle und Meister.  Für ihre „Meisterarbeit“ in der Grundstufe beschäftigen sich die Mädchen und Jungen abschließend damit, ihre Herkunft zu durchleuchten. Betreut von den Pädagogen und den eigenen Eltern recherchieren sie meist monatelang hinsichtlich ihrer individuellen Familiengeschichte. Daraus erarbeiten sie anschließend eine kreative Darstellung ihres Stammbaums und eine schriftliche Begleitmappe, die sogenannte „Ich-Mappe“. Zusätzlich werden die Werkstücke der eigenen Familie und Klasse als Referat vorgestellt. Am Festabend versammelte sich nun die gesamte Grundstufenfamilie in der Schulaula, um die fertigen Werkstücke ausgiebig zu betrachten und gebührend zu würdigen. Auch dieses Jahr merkte man laut Schulleiterin Lisa Sterner wieder, wie unfassbar kreativ jedes einzelne Kind gewesen sei. Aufgrund der Bandbreite an Ideen merke man deutlich das Konzept der Schule, jedes Kind könne sich am besten in seinem individuellen Charakter entfalten, wenn ihm entsprechend Freiheit bei einer Aufgabe zugestanden werde. Durch diese Freiheit entstanden individuelle Stammbäume, die die einzelnen Kinder und deren Familien erkennbar widerspiegelten. So entschieden sich manche kleinen Meister dazu, ihre Familie in einem Haus oder als klassischen Baum darzustellen. Andere Familien konnte man in Regenbögen, im fahrenden Karussell, im Pferdestall oder auch als Blume wiederfinden. Es gab Verwandte, die als Maiskörner verkörpert aus einem Mähdrescher kamen oder Stammbäume aus Legosteinen. Voller Stolz auf ihre kleinen Meister verliehen die Klassenteams den Mädchen und Jungen unter tosendem Applaus des Publikums ihre Abschlussurkunden und ein kleines Überraschungsgeschenk, das sie immer an ihre Grundstufenzeit erinnern soll. Wertschätzende Worte an die pädagogischen Mitarbeiterinnen der einzelnen Grundstufenklassen hatte zuletzt noch Stufensprecherin Teresa Feilmeier. Sie betonte, dass das montessori-typische Zwei-Pädagogen-System der Schule große Auswirkung darauf habe, die Kinder auch bei solchen Arbeiten ganz individuell ausgiebig zu unterstützen. Bei leckerem Buffet klang die Erste Praktische Arbeit der Drittklässler in geselliger Runde feierlich aus.